Input und Diskussion
Die Österreichische Polizei gehört im internationalen Vergleich zu jenen Behörden, die die DNA-Analyse besonders häufig und auf technisch hohem Niveau einsetzen. Über kooperierende Datenbanken in der EU hat Österreich Zugriff auf sechs Millionen Datensätze in Europa.
Medial wirksam wird dabei das Bild verbreitet, es handle sich bei DNA-Spurensicherung nur um eine Praxis, die bei Serienkillern verwendet wird. Kronenzeitungs-Überschriften wie: „Filmreif: OÖ-Polizei schnappt Asyl-Täter mit Zigaretten-DNA!“zeigen aber auf, dass es bei der Spurensicherung hauptsächlich um etwas anderes geht. DNA-Spurensammlungen wurden bzw. werden auch in Österreich sehr oft und schnell durchgeführt. Wegen der besonders sammelwütigen Praxis der österreichischen Polizei (bei „Bagatelldelikten“) kam es sogar zum Einspruch des Verfassungsgerichtshofs. Nicht uninteressant ist außerdem der Datenabgleich mit „sicheren Drittstaaten“ wie den USA und der Aufbau einer transatlantischen Kartei von „travelling violent offenders“ (Hooligans, Demonstrations-Reisende…).
Es soll an diesem Abend einen theoretischen Input geben, danach wollen wir diskutieren, was die Ausweitung der DNA-Spurensicherung aus herrschaftskritischer bzw. ethischer Perspektive bedeutet. Insbesondere wenn wir uns klar machen, in wessen Hand all diese Daten sind. Außerdem wollen wir uns über kommende Entwicklungen austauschen und kritisch auseinandersetzen (z.B. Einführung des biologistisch-rassistischen „genetischen Phantombilds“).
Beginn der Veranstaltung: pünktlich um 20:00 Ab 18:30 kochen wir gemeinsam veganes Essen
Wir freuen uns auf eine spannende Diskussion!